Am 8. Oktober 2025 fand an der Steinmetzschule Aschaffenburg die Veranstaltung ROCKCHAIN rund um die Themen Kreislaufwirtschaft, BlockChain und Zero Waste mit Naturstein statt. Gastgeber war der DNV sowie deren europäische Projektpartner aus Forschung und Bildung.
Rund 30 Teilnehmer darunter Meisterschülerinnen und -schüler der Steinmetzschule Aschaffenburg, interessierte Verbandsmitglieder und Fachlehrer von Berufsbildungseinrichtungen der Natursteinbranche nahmen an der Veranstaltung teil, um sich über die aktuellen Projektergebnisse zu informieren.
Das Projekt bietet Fachleuten aus der Stein- und Baubranche eine Schulungsgrundlage, um die Herkunft und die Verarbeitung von Natursteinprodukten transparent abzubilden. Der DNV arbeitet hier mit dem Technologiezentrum für mineralische Rohstoffe in Murcia (CTM, Spanien), der Universität Transsilvanien in Brașov (UNITBv, Rumänien) und der Steinmetzschule Klesarska Skola in Pučišća (SKS, Kroatien) an der Verknüpfung neuartiger Technologien. Ziel ist es, die Kreislaufwirtschaft in der Natursteinindustrie zu optimieren, indem physische Materialströme – allen voran Naturstein-Rohblöcke – direkt mit digitalen Daten über alle Lebenszyklen hinweg miteinander verknüpft werden.
Im ersten Teil der Informationsveranstaltung ging es darum, einen allgemeinen Überblick zum Projekt zu vermitteln sowie die Partner und deren Aufgabenbereiche vorzustellen. Als Fachexperte wurde außerdem die Startup-Firma CMID geladen, die eine Lösung zur Erstellung einer digitalen Materialidentität ohne sichtbaren Marker bietet. QR-Codes und RFID-Tags sind die bisher gängigsten Kennzeichnungen. DNV-Geschäftsführer Reiner Krug betonte, dass unveränderliche Blockchain-Register außerdem dabei helfen können, um Lieferketten zwischen Steinbruch, Verarbeiter, Verleger und Wiederverkäufer zu dokumentieren und so Betrug und Greenwashing zu verhindern. Mit digitalen Materialpässen können zudem Eigenschaften, Oberflächenbeschaffenheit und Wartungsmaßnahmen für jedes Steinelement erfasst werden. Auch digitale Zwillinge für virtuelle Simulationen, vorausschauende Wartungspläne oder Portale für die Zusammenarbeit von Architekten, Bauunternehmern und Rückgewinnungsunternehmen als gemeinsame Schnittstelle für die Planung von Rückbauarbeiten, sind wesentliche Eckpfeiler um Naturstein effizient zu nutzen.
In der Mittagspause gab es für die Teilnehmer eine Führung durch das Schloss Johannisburg mit persönlichen Anekdoten und wertvollen Hintergrundinformationen von Schulleiterin Ulrike Ader, die mit ihrer Meisterschule dem Schloss sehr verbunden ist. Das imposante Bauwerk aus rotem, regionalem Sandstein ist einer der bedeutendsten Residenzbauten der deutschen Spätrenaissance.
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde der Lehrplan und darin enthaltene Module sowie die Online-Plattform vorgestellt. Im Anschluss gab es die Möglichkeit die RockChain-App zu testen. Diese soll dabei helfen, das Prinzip einer Kreislaufwirtschaft mit der BlockChain-Technologie besser zu verstehen.
Weitere Details zum Projekt ROCKCHAIN, zu den Partnern sowie zu den kostenfreien Bildungsressourcen stehen in Kürze unter https://rockchain.eu bereit.


Foto links: Schulleiterin Ulrike Ader (mittig im Bild) gab Einblicke in die Zeit des Wiederaufbaus des kriegszerstörten Aschaffenburger Schlosses unter Mitwirkung der Steinmetzschule © DNV
Foto rechts: RockChain-Projektteam (v.l.n.r.): David Caparros Pérez, Carlos Martínez González (CTM), Reiner Krug, Daniel Kordmann, Jana Kern (DNV), Tamara Plastic (KSK), Radu Muntean (UNITBv) © DNV
